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Haus privat verkaufen – Kinderspiel oder Spiel mit dem Feuer?

Haus privat verkaufen – Kinderspiel oder Spiel mit dem Feuer?

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Zunächst erscheint es lukrativ: Das eigene Haus privat verkaufen – also ohne Makler verkaufen – und sich dadurch die Maklerprovision einzusparen. Doch bei genauerer Betrachtung ist ein Haus zu verkaufen ein enormer Kraftakt, der mit großem Aufwand und hohe Risiken verbunden ist. Sollte hier wirklich Eigeninitiative ergriffen werden oder macht es Sinn, auf Unterstützung durch einen Immobilienmakler zu setzen?


Argumente für den privaten Hausverkauf – der Laie spart sich was

Auslöser, warum ein Haus verkauft werden soll, gibt es viele. Ein beruflicher Hintergrund oder die Familiengründung sind nur zwei davon. Manche Immobilienbesitzer entscheiden sich dann dafür, die Abwicklung komplett eigenständig durchzuführen. Der ausschlaggebende Grund besteht wohl zumeist darin, dass durch den Privatverkauf die Provision für den Makler entfällt. Wer ein Haus privat verkaufen möchte, der möchte sich damit also in der Regel Geld sparen.

Ein weiterer Vorteil beim Haus privat verkaufen ist darüber hinaus, dass sich jeder Schritt komplett unabhängig durchführen lässt. Während ein Makler zumeist aus einer ganzen Reihe von Interessenten einige Kandidaten in die engere Auswahl zieht, kann der Immobilienbesitzer selbst so viele Hausbesichtigungen vereinbaren, wie er will. Die Chancen, einen Abnehmer zu finden, steigen dadurch vermeintlich. Ob das Ganze jedoch effektiv ist, ist die andere Frage.

Die Kosten, die durch den Verzicht auf einen Makler eingespart wurden, können dann aber gegebenenfalls wiederum als Verhandlungsspielraum für die Preisverhandlungen mit einem möglichen Kaufinteressenten eingesetzt werden. Damit sind die wesentlichen Argumente für den privaten Hausverkauf genannt. Und wie überall gilt: Wo sich Chancen zeigen, tauchen auch Risiken auf.

HAUS PRIVAT VERKAUFEN: DIE VORTEILE
  • Einsparung der Maklerprovision
  • Einsparung kann als Verhandlungsmasse dienen
  • komplett unabhängige Vermarktung


Argumente gegen den Privatverkauf – Experten sind gefragt!

Wer sein Haus verkaufen will, muss dafür zunächst einen entsprechenden Preis festlegen, den er mit dem Verkauf erzielen möchte. Dazu sollte ein Verkäufer auch wissen, was er über die letzten Jahre in sein Haus investiert hat. Um hier grundsätzlich einen fundierten, seriösen und marktgerechten Wert zu ermitteln, ist die Erstellung eines Wertgutachtens zur Immobilie unverzichtbar.

Schon allein dafür braucht es gute Marktkenntnisse und Expertenwissen oder zumindest einiges an Zeit, um eingängige Recherchen zu betreiben. Denn nicht nur das Haus als solches ist zu betrachten: Immerhin fließen zahlreiche weitere Wertfaktoren wie die gegenwärtige Preisentwicklung, der Bodenrichtwert, die Lage, und die Verkehrsanbindung mit in ein Wertgutachten mit ein.

Ist der Preis sachkundig ermittelt, muss ein verkaufsstarkes Exposé erstellt werden, das sämtliche relevanten Eckdaten enthält, vom Baujahr, der Ausstattung und allen wesentlichen Spezifikationen bis hin zu den Verbrauchskosten. Hierzu gilt es auch aussagekräftige Bilder des Hauses den Kaufinteressenten präsentieren zu können, die einen ersten und vor allem attraktiven Eindruck vom Haus vermitteln können.

Erscheint das Exposé nicht ausreichend professionell gestaltet, verringert dies bereits schon die Chance für den erfolgreichen Kauf. Entscheidend ist darüber hinaus, das Objekt in geeigneten Medien möglichst attraktiv zu präsentieren. Hier gilt wie beim Exposé: Kann der erste Eindruck nicht überzeugen, wird es umso schwerer, ein Interesse bei den Kaufinteressenten zu generieren.


Haus privat verkaufen: Viel Aufwand, der leicht unterschätzt wird

Allein bis zu diesem Punkt hin sollte sich der Verkäufer dem enormen Zeitaufwand beim Haus privat verkaufen bewusst sein. Dieser setzt sich dann auch fort, wenn es um das Beantworten von Anfragen und das Vereinbaren von Hausbesichtigungen geht.

Nicht zuletzt kommen Preisverhandlungen hinzu, bei denen das Geschick des Verkäufers gefragt ist. Sind sich Immobilienbesitzer und Käufer einig geworden, müssen ein juristisch einwandfreier Kaufvertrag aufgesetzt und der finale Termin beim Notar vereinbart werden.


Hausverkauf mit Makler: Weniger Zeitaufwand, keine Risiken

Diese zahlreichen Aspekte sollten dem Service gegenübergestellt werden, den ein Makler erbringt. Dazu gehört nicht nur, dass er alle nötigen Schritte für den Hausverkäufer übernimmt und die entsprechende Erfahrung sowie ein umfangreiches Praxiswissen und Verhandlungsgeschick mitbringt. Sondern der Makler kennt auch ganz genau die Fallstricke, die sich beim Hausverkauf ergeben können und die einen Hauseigentümer, der sein Haus privat verkaufen möchte, einige Schwierigkeiten – vor allem in finanzieller Sicht – einbringen können.

Ein Immobilienmakler hilft dabei, einen Preis festzulegen, der weder zu hoch, noch zu niedrig angesetzt ist. Dazu kommt sein umfangreiches Netz an Kontakten, die den Verkauf erleichtern. Ein weiterer, entscheidender Vorteil besteht darin, dass der Immobilienverkäufer immer abgesichert ist, wenn beim Kaufvorgang Fehler entstanden sind oder Baumängel auftauchen, die verschwiegen oder übersehen wurden.

Letztlich bleibt festzuhalten, dass ein Hausverkauf wohl im Leben der meisten Menschen als das wichtigste Geschäft gilt, da es schlichtweg mit dem meisten Geld verbunden ist. Wer dabei jegliches Risiko ausschließen kann, weil er den Dienst eines Maklers in Anspruch genommen hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes gut beraten. Oder anders ausgedrückt. Wenn man krank ist, lässt man sich auch idealerweise von einem Arzt beraten und betreuen, anstatt an sich selbst herumzudoktern. Die eigene Gesundheit sollte es einem Wert sein. Deswegen: Besser gleich zum Profi.

Und auch die Sache mit dem „man spart sich was“ soll nochmals kritisch betrachtet werden. Denn oft ist die Einsparung der Maklerprovision eine Milchmädchenrechnung. Man spart sich im ersten Schritt vielleicht etwas Geld, jedoch im Vergleich zu den Summen, die verloren gehen, wenn der Verkauf unsachgemäß über die Bühne geht und wesentliche Aspekte beim Verkauf übersehen wurden, erscheint die Maklerprovision als kleines Taschengeld dagegen.

HAUS PRIVAT VERKAUFEN: DIE NACHTEILE
  • viel Arbeit, hoher Zeitaufwand
  • aufwändige Vermarktung
  • umfassende Marktkenntnisse erforderlich
  • professionelles Wertgutachten erforderlich
  • hoher Geldverlust durch zu geringe Werteinschätzung
  • wenig Interessenten bei zu hoher Werteinschätzung
  • rechtssicherer Kaufvertrag erforderlich
  • etliche Fallstricke, viel wichtige, beachtenswerte Details
  • bei Problemen ganz auf sich alleine gestellt
  • Risiko hoher finanzieller Verluste durch falsche Verkaufsabwicklung

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