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Ein echtes Wahrzeichen: Das Augsburger Rathaus

Ein echtes Wahrzeichen: Das Augsburger Rathaus

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Es hatte seine Grundsteinlegung am 25. August 1615 und gilt als wichtigstes Monument der Stadt: Das Augsburger Rathaus wurde zwischen 1615 und 1624 erbaut und liegt mitten in der Stadt. Damit ist es ein unverzichtbarer Teil unserer Serie „Schönes Augsburg“. Das Meisterwerk des Stadtbaumeisters Elias Holl erzählt eine reiche Geschichte und dient nicht nur als Amtssitz. Auch für Besucher gibt es viel zu sehen, insbesondere den „Goldenen Saal“, die Fürstenzimmer und die Gedenkstätten. Wir stellen Ihnen das Augsburger Rathaus vor!


Historisches Wahrzeichen der Stadt

Als einer der bedeutendsten Profanbauten der Renaissance nördlich der Alpen schmückt das Augsburger Rathaus das Zentrum der Stadt. Das Rathaus gehört zusammen mit dem Perlachturm zu den Wahrzeichen der Stadt Augsburg und machen den einzigartigen Rathausplatz zu einem beliebten Treffpunkt im Sommer.

Das Augsburger Rathaus gehört zu den eindrucksvollsten Rathäusern in ganz Deutschland. Bis ins Jahr 1917 war es das höchste Gebäude Deutschlands, bevor der Behrensbau in Berlin-Oberschöneweide fertiggestellt wurde. Zur Zeit seiner Errichtung war das Augsburger Rathaus das erste Gebäude weltweit, das über sechs Stockwerke verfügte. Aufgrund seiner historischen Bedeutung ist es Teil der Haager Konvention: Im Fall von bewaffneten Konflikten steht es unter dem Schutz für Kulturgut und kulturelles Erbe der Völker.

Augsburger Rathaus – Symbol des Selbstbewusstseins

Das Augsburger Rathaus entstammt der Zeit der Spät-Renaissance (etwa 1550–1620) und wurde vom bekannten Stadtbaumeister Elias Holl erbaut. Zwischen 1615 und 1620 wurden die Fassadenarbeiten abgeschlossen. Der Innenausbau dauert bis 1624 an.

Auf der Frontseite prangt der gemalte Reichsadler und symbolisiert, wie auch das Rathaus als Ganzes, den Stolz und das Selbstbewusstsein der Augsburger. Denn die Stadt hatte sich als wichtige Finanz- und Handelsstadt etabliert und wurde bereits 1276 als Freie Reichsstadt anerkannt. Die kupferne Zirbelnuss des Rathauses findet sich auch im Stadtwappen Augsburgs wieder.

Höhepunkt Goldener Saal

Wenn der Augsburger an das Rathaus denkt, kommt ihm zuerst der Goldene Saal in den Sinn. Der Goldene Saal befindet sich im zweiten Obergeschoss des Augsburger Rathauses und umfasst sage und schreibe 552 Quadratmeter Fläche.

Besondere Einzigartigkeit erhält der Goldene Saal durch seine einzigartige Gestaltung: Mit seinen üppigen Wandmalereien, großartigen Portalen und der prunkvollen Kassettendecke in einer Deckenhöhe von 14 Metern galt der Goldene Saal schon damals als Höhepunkt bei seiner Entstehung. Seinen Namen verdiente sich der Saal mit seinen mit Blattgold verzierten Wänden und dem reichhaltigen Goldschmuck.

Die verlorenen Fürstenzimmer

Neben der reichen Geschichte, der eindrucksvollen Fassade, dem berühmten Goldenen Saal verfügt das Augsburger Rathaus zusätzlich über seine vier Fürstenzimmer. Sie dienten als Rückzugsmöglichkeit für hohe Gäste. Diese vier Zimmer hatten eine ursprüngliche Fläche von 150 Quadratmeter.

Im Gegensatz zum prunkvollen Goldenen Saal waren die Fürstenzimmer eher schlicht gehalten. Für eine gemütliche Atmosphäre sorgten insbesondere die Kassettendecken, die holzgetäfelten Wände und die Kachelöfen. Zum Inventar gehörte ein kunstvoll gearbeitetes Möbiliar wie Schreibpulte, Tische, Sessel und Stühle.

Seit Mitte der 1980er Jahre werden die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten Fürstenzimmer wiederhergestellt. Zwei der drei Zimmer wurden in der Zwischenzeit vollständig rekonstruiert, das dritte soll 2023 fertiggestellt werden. Einer der Räume kann wieder durch Besucher besichtigt werden. Heutzutage kann man im sehenswerten Fürstenzimmer im Augsburger Rathaus sogar heiraten.

Amtsräume und Gedenkstätten in einem

Den Vorraum, den man durch eine Seitenpforte an der Frontseite des Rathauses betritt, führt zunächst in den Unteren Fletz (süddeutsch für Flur, Hausgang). Dieser Eingangsbereich gibt den Weg zu den Gedenkstätten im Erdgeschoss des Augsburger Rathauses frei. Die Erinnerungsstätten dienen vor allem dem Gedenken an die Bombennacht 1944 sowie an die Opfer des Holocausts.

Der Saal im Erdgeschoss bildet das Entree zu einem der beiden Treppenhäusern. Mit seinen Marmorsäulen und schweren Gewölbedecken führt es in die oberen Stockwerke des Rathauses. Heute tagt der Augsburger Stadtrat im Oberen Fletz, der sich im zweiten Obergeschoss befindet. Ehemals lagen hier die Amtszimmer der Augsburger Ratsherren.

Das zweite Obergeschoss wird seit dem Krieg als Sitzungssaal des Augsburger Stadtparlaments genutzt. Die Fraktionsbüros der im Stadtrat vertretenden Parteien befinden sich neben dem Sitzungssaal. Nur zu besonderen Anlässen ist dieser Teil des Rathauses Besuchern zugänglich.

Das wichtigste Ziel für jeden Besucher

Sowohl für die Einheimischen als auch für die Touristen in Augsburg gilt: Das Augsburger Rathaus muss man gesehen haben. Es lohnt sich das Gebäude, das über den Rathausplatz wacht, mit eigenen Augen zu besichtigen. Bei einem Besuch vom Rathaus von Augsburg erfahren Sie zudem vieles über die Entstehungsgeschichte der Stadt.
Weitere Beiträge zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Augsburg finden Sie in unserer Reihe Schönes Augsburg.

(Cover-Foto oben: © andiz275 / fotolia.com)

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